Felix Ingenhorst hat das Buch BallLetics geschrieben, mit denen sich Fußballer allein zu Hause verbessern können. Der Bocholter kommt auch in die Vereine und leitet Trainingseinheiten. Mit dem 1. FC Bocholt gibt es bereits eine Kooperation.

BOCHOLT. Seine Fußballschuhe schnürte Felix Ingenhorst für BW Dingden, DJK Rhede und in der Jugend für den 1. FC Bocholt. Sechs Jahre lang war der heute 27 Jahre alte Bocholter darüber hinaus als Jugendtrainer für die Schwatten tätig. „Meine Spieler hätten damals am liebsten sieben Tage in der Woche Fußball gespielt, aber das Vereinstraining war ja nur zweimal in der Woche“, sagt Ingenhorst. In den beiden Einheiten bestand eigentlich kaum Zeit, um individuell auf die Stärken und Schwächen eines Spielers einzugehen. „Schon 2012 habe ich daher gedacht, dass es eigentlich ein Buch dafür geben müsste, mit dessen Hilfe sich die Spieler zu Hause allein verbessern können“, sagt Ingenhorst. Jetzt, elf Jahre später, hat er seinen Gedanken von damals in die Tat umgesetzt. BallLetics heißt das Werk, das gerade erschienen ist und 138 Techniken und Übungen vorstellt.

Aufgebaut ist das Buch ganz klassisch in verschiedenen Kapiteln. Diese lauten Dribbling, Angriff, Verteidigung, Athletik, Spiele und Ma-nagement. Für jeden Bereich gibt es Basisübungen, an die sich weitere Trainingsmöglichkeiten anschließen. „Ich habe mich viel in das Thema eingelesen, aber auch viel mit Trainern gesprochen“, sagt Ingenhorst, der an der Universität Münster Sport und Biologie auf Lehramt studiert hat. Seine Masterarbeit beschäftigte sich gleich auch mit dem Thema „Hausaufgaben im Sport“.

Vor rund vier Jahren startete er mit den Recherchearbeiten, ein Jahr lang hat er zuletzt ganz intensiv an dem Buch geschrieben. In diesem sind Tricks wie der Doppel-Ausfallschritt oder der Rabonacut kurz und knapp beschrieben und mit vielen Fotos illustriert. Dabei waren ihm unter anderem Jan-David Volmering, den er aus seiner Zeit beim 1. FC Bocholt gut kannte, und Lisa-Marie Weiß behilflich, weil sie die Übungen zeigten. Die Spielerin des Bundesligisten SV Meppen lernte er im Studium kennen. „Mithilfe eines befreundeten Fotografen haben wir die einzelnen Übungen fotografiert, aber gleichzeitig auch gefilmt. So ist von jeder Übung auch über ein QR-Code ein Video abrufbar“, sagt Ingenhorst.

Die ersten Reaktionen auf das Buch sind positiv. Zuletzt durfte er es auch beim Trainernetzwerk in Münster besprechen. Ehe er im November sein Referendariat beginnt, wird er es Vereinen und Trainern vorstellen und Trainingseinheiten, sogenannte BallLetics-Summer-Sessions, leiten. „Wenn es gut läuft, kann ich mir auch vorstellen, zunächst ganz auf die Karte zu setzen. Ich liebe einfach den Kontakt zu den Trai-nern und Spielern“, sagt Ingenhorst, der wegen eines Knorpelschadens an der Hüfte selbst nicht mehr Fußballspielen kann.

Mit dem 1. FC Bocholt hat Ingenhorst eine Kooperation vereinbart. Am Hünting hatte er 2021 auch 28 Nachwuchsspieler die Übungen testen lassen und ein durchweg positives Feedback erhalten. Man blieb danach in Kontakt. Nun wird BallLetics künftig die Nachwuchsarbeit des 1. FC Bocholt unterstützen. Die Trainer werden mithilfe von Ball-Letics fortgebildet, Erfahrungen ausgetauscht und BallLetics-Summer-Sessions veranstaltet. Für Niko Laukötter, Jugendleiter des 1. FC Bocholt, besteht durch die Zusammenarbeit die Chance, dass die Spieler sich zu Hause technisch verbessern und zusätz-lich zum Mannschaftstraining in-dividuell etwas machen können. „Das ist eine rundum gute Sache für uns. Wir können individuell auf die Spieler und die verschiedenen Spielertypen eingehen“, sagt er.

Nähere Informationen und Bestellungen online unter www.BallLetics.de.

Wir danken dem BBV und Björn Brinkmann für die gute journalistische Arbeit und den spannenden Artikel.